Schön

Es fühlte sich wie der perfekte Tag an. Nicht weil ich heute in mein sechzigstes Lebensjahr starte. Geburtstage bedeuten mir nichts, man erinnert sich: Ich bin der Innbegriff der toxischen Männlichkeit. Aber, mit dem Motorrad und Freunden bei optimalem Wetter durch die wunderschöne französische Provinz fahren - da frage ich mich dann doch ob es das ist, was mir die Zeugen Jehowas versprochen haben. Das Schöne, was ich dereinst erfahren würde, könnte, würde ich Satan abschwören. Vielleicht hätte ich mich überzeugen lassen sollen. Ich wurde bestraft. Nach dem Dejeuner im malerischen Estaing traf mich die Härte des Schicksals. Nicht die volle, das gebe ich zu. Aber die, die einem echt die Laune verdirbt. Voller Vorfreude auf die vor uns liegenden Landstraßen bis zum Etappenziel startete ich die treue Duc und fuhr vorsichtig über den nicht allzuhohen Bordstein, der den unbefestigten Platz vom Asphalt trennte. Es folgte ein nicht allzu lautes, aber bei 106 dB Standgeräusch denn...